Porsche 959 zur Versteigerung

Porsche 959 zur Versteigerung

Porsche ist zweifelsohne einer der einflussreichsten und bedeutendsten Automobilhersteller aller Zeiten. Seit seinen Anfängen in den frühen 1930er Jahren verbindet der Stuttgarter Hersteller innovative Technik und sportliches Design zu einem einzigartigen Fahrerlebnis. Das beste Beispiel dafür ist die Baureihe 911, die ihrem ursprünglichen Konzept immer treu geblieben ist, egal wie sehr sie sich von den anderen unterscheidet. Und mit Autos wie dem Boxter oder dem 928 hat Porsche bewiesen, dass man auch in konventionellerer Form wettbewerbsfähige Autos bauen kann. Modelle wie der Panamera oder der Cheyenne schließlich erweiterten die Attraktivität der Marke, indem sie Fahrer anlockten, die sowohl etwas Sportliches als auch Praktisches wollten.

Aber von allen Fahrzeugen, die Porsche im Laufe der Jahre auf den Markt gebracht hat, ist der 959 wahrscheinlich das beeindruckendste und bahnbrechendste. Dieses Ungetüm auf Rädern war seinerzeit das schnellste für den Straßenverkehr zugelassene Fahrzeug der Welt. Aber die schiere Geschwindigkeit erzählt nur einen Teil der Geschichte, denn dieses Auto hatte noch viel mehr zu bieten. Der Rest der amüsanten Details und Funktionen wird in diesem Artikel enthüllt.

Warum wurde der Porsche 959 überhaupt gebaut?

Wie viele andere große Dinge in der Welt des Automobils verdankt auch der Porsche 959 seine Existenz dem Motorsport. Genauer gesagt, in die Gruppe B der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft. In den frühen 1980er Jahren war dies die Anlaufstelle für viele renommierte europäische Automobilhersteller. In dieser Rennserie gab es praktisch keine Beschränkungen oder Einschränkungen, so dass die Hersteller ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten. Am deutlichsten wurde dies, als Audi mit seinem legendären Quattro die Automobilwelt auf den Kopf stellte.

Es war klar, dass Porsche, das in verschiedenen Motorsportwettbewerben eine ganze Reihe von Siegen errungen hatte, ein Stück vom Kuchen abhaben wollte. Doch um gegen die Besten der Besten anzutreten, konnten sie nicht einfach eines ihrer bestehenden Modelle so umbauen, dass es für den Rallye-Einsatz geeignet war. Stattdessen musste ein völlig neues Auto von Grund auf neu entworfen und gebaut werden. Und die Idee war, ihn auf der Grundlage der erkennbaren Merkmale des 911 zu entwickeln – seiner Form und der einzigartigen Konfiguration des Heckmotors. In Anbetracht der beabsichtigten Rolle eines neuen Autos gab es jedoch einige wesentliche Unterschiede. Dazu gehörten unter anderem ein ausgeklügeltes Aufladesystem, Leichtbau und ein fortschrittlicher Allradantrieb. Damit hatte der neue Porsche echtes Siegerpotenzial. Vor allem, wenn der Fahrer weiß, wie sich ein Fahrzeug mit Heckmotor verhält, wenn es an seine Grenzen stößt. Doch um an der Rallye teilnehmen zu können, musste Porsche zunächst 200 Fahrzeuge mit Straßenzulassung bauen, die an Privatkunden verkauft werden sollten. Und genau hier kommt 959 ins Spiel.

Porsche 959 – das Aussehen

Das Design des neu entwickelten Porsche lehnte sich in vielerlei Hinsicht an das zeitgenössische Modell 911 an. Deshalb sah dieses Auto immer aus wie ein aufgemotzter Elfer, und so sahen es auch viele. Dennoch war keines der Add-ons nur für die Show da, denn jedes hatte einen wichtigen Zweck.

Diese massiven Radkästen mussten eingebaut werden, da sonst nicht genug Platz für die extrabreiten Reifen vorhanden gewesen wäre. Ähnlich verhält es sich mit den großen Lüftungsöffnungen in den Stoßfängern, die zur Kühlung der Bremsen beitragen. Das auffälligste optische Merkmal des 959 war jedoch sein markantes und einzigartiges Heck, dessen Form nur aus einem einzigen Grund so gestaltet wurde – zur Kühlung. Der Grund dafür war, dass der Motor hier eingebaut war und viel Luft benötigt wurde, um den turbogeladenen Klumpen zu kühlen.

Im Inneren war der Porsche 959 trotz seiner Rennsport-DNA kein spartanisch ausgestattetes, abgehalftertes Sportgerät. Stattdessen verfügte dieses Auto, zumindest in der Straßenausstattung, über alle möglichen Annehmlichkeiten, darunter Ledersitze und eine Klimaanlage. Offensichtlich sah Porsche diese Dinge als Notwendigkeiten in einem Auto an, das damals 200.000 Dollar kostete.

Porsche 959 – die Technik

Es ist unbestreitbar, dass der Porsche 959 mit seinem aggressiven Design in jeder Hinsicht spektakulär aussah. Aber da es sich in erster Linie um ein Rennauto handelte, waren die aufregendsten Dinge unter der Außenhaut versteckt.

Der Motor war eine Rennversion des bekannten luftgekühlten Sechszylinder-Flachmotors, der in den 911ern jener Zeit verwendet wurde. Im Gegensatz zu ihnen hatten diese Motoren jedoch wassergekühlte Zylinderköpfe, was für die vorgesehene Hochleistungsanwendung notwendig war. Während der Einbau eines Turboladers zu dieser Zeit bereits Standard war, ging Porsche noch einen Schritt weiter. Anstatt einfach ein Paar große Turbos an den Motor zu schnallen, haben die Ingenieure sequenzielle Doppelturbolader eingebaut. Auf diese Weise wurde das gefürchtete Turboloch beseitigt und eine gleichmäßige Leistungsentfaltung sichergestellt. Am Ende sollten die straßentauglichen Fahrzeuge 450 PS und ein Drehmoment von 369 Pfund pro Minute haben.

Der Motor, so kraftvoll er auch sein mochte, war nur ein Teil dessen, was Porsche zu einer erfolgreichen Gleichung zu machen hoffte. Wie Audi mit seinem Quattro bereits bewiesen hat, muss ein Auto, um im Rallyesport zu gewinnen, über einen Allradantrieb verfügen. Und das System, das Porsche für diesen Anlass entwickelt hatte, war etwas, das die Welt noch nie gesehen hatte. Dieses computergesteuerte Wunderwerk konnte die Drehmomentverteilung zwischen Hinter- und Vorderachse stufenlos verändern, um maximale Leistung zu erzielen. Im Gegensatz zu anderen Systemen kann das Porsche-System dies jedoch tun, bevor das Rad zu rutschen beginnt, indem es den Grad der Haftung voraussieht. Das ist selbst heute noch erstaunlich, aber in den 80er Jahren war es das Äquivalent zur Raumfahrttechnologie.

Und schließlich war da noch die revolutionäre Luftfederung, auf der der 959 saß. Dank der einstellbaren Fahrhöhe und Dämpfungsrate fühlt sich das Auto auf jedem Untergrund wohl. Und das wäre äußerst wertvoll, wenn man mit einer Konstante bei jeder Rallye-Etappe zurechtkommen muss – den sich ständig ändernden Straßenverhältnissen.

Wie verkaufte sich der Porsche 959

Der Porsche 959 war dank seines Aussehens und seiner zahlreichen Hightech-Geräte sofort ein Hit bei den Reichen und Berühmten. Boris Becker, Daley Thompson und Martina Navratilova sind nur einige derjenigen, die diesem Wunder auf Rädern verfallen sind. Viele Autoliebhaber in den USA waren natürlich scharf darauf, ihren eigenen 959 in der Garage zu haben. Es gab jedoch ein Problem in Form von strengen Einfuhrbestimmungen. Um dort verkauft werden zu können, muss jedes Modell verschiedene Sicherheits- und Emissionsanforderungen erfüllen, die damals wesentlich strenger waren als in Europa. Und da nur 200 Autos gebaut werden sollten, konnte sich Porsche nicht mit all dem beschäftigen. Infolgedessen wurde der 959 nie offiziell in den USA verkauft.

Heute sind jedoch alle Porsche 959 über 25 Jahre alt, was sie praktisch zu Oldtimern macht. Daher müssen sie nicht mehr den strengen Vorschriften entsprechen und können legal in die USA eingeführt werden.

Porsche 959 – das Vermächtnis

So seltsam es klingen mag, der 959 war in gewisser Weise ein massiver Misserfolg für Porsche. Tatsache ist, dass dieses Auto in erster Linie für die Teilnahme an der Rallye-Weltmeisterschaft gebaut wurde. Und als dieser Rennwagen alle Anforderungen erfüllte, wurde die Gruppe B, an der er teilnehmen sollte, gestrichen. So blieben Porsche und viele andere Hersteller mit superschnellen Rennwagen auf der Strecke und konnten ihr Potenzial nicht nutzen. Sicher, der 959 gewann 1986 die Rallye Paris-Dakar und hatte seine Erfolge bei den 24 Stunden von Le Mans. Dies war jedoch nur ein Schatten des Ruhms, den der Audi Quattro oder der Lancia 037 für ihre Siege erhielten.

Aber trotz dieser anfänglichen Enttäuschungen hatte der Porsche 959 einen tiefgreifenden Einfluss auf alle zukünftigen Supersportwagen. Er hat bewiesen, dass zu einem schnellen Auto viel mehr gehört als ein massiver, leistungsstarker Motor. Mit seinem ausgeklügelten Antriebsstrang und der komplexen Aufhängung fuhr der Porsche 959 mit scheinbar unmöglichen Geschwindigkeiten durch die Kurven. Und das machte ihn in realen Situationen unglaublich schnell, sei es auf der Rennstrecke oder auf kurvigen Straßen. Von da an war allen klar, dass man, um wirklich schnell zu sein, eine ausgefeilte Technik rundherum braucht.

Porsche 959 – kurz und bündig

Der Porsche 959 ist ein deutscher Sportwagen, der zwischen 1986 und 1993 hergestellt wurde. Ursprünglich sollten etwa 200 Exemplare hergestellt werden, um die Anforderungen der FIA für die Teilnahme an der Rallye-Weltmeisterschaft zu erfüllen. Doch aufgrund des großen Interesses fertigte Porsche schließlich insgesamt 345 Fahrzeuge. Mit seiner sanften Leistungsentfaltung, dem bahnbrechenden Allradantrieb und der innovativen Luftfederung war der 959 ein technisches Meisterwerk. Und damit legte er den Grundstein für alle zukünftigen Supersportwagen, denn die meisten zukünftigen Modelle folgen dem Rezept dieses legendären Porsche.

Newsletter

Treten Sie unserer Gemeinschaft bei, lassen Sie sich über neue Auktionen informieren und erhalten Sie einen Rabattcode, mit dem Sie Ihr Fahrzeug kostenlos auf unseren europäischen Auktionsmarktplatz hochladen können.