Hybridautos in all ihren Formen und Varianten sind in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil unserer automobilen Welt geworden. Diese kombinieren den traditionellen Verbrennungsmotor mit Elektrizität, was einen sanften Antrieb und einen erstaunlich niedrigen Kraftstoffverbrauch ermöglicht. Dieses Konzept wurde von Toyota entwickelt und perfektioniert, dessen Prius und ähnliche Modelle diese neue Technologie auf breiter Basis verfügbar machten. Doch so spritsparend und umweltfreundlich sie auch sein mögen, aus Sicht des Fahrers sind solche Fahrzeuge nicht besonders aufregend. Glücklicherweise waren mehrere Hersteller der Meinung, dass sich mit einer anderen Nutzung dieser Technologie beeindruckende Autos herstellen ließen. Und einer von ihnen war BMW, das sich entschloss, einen High-End-Sportwagen in Hybridform zu bauen. Sein Name ist i8, und hier ist die Geschichte dazu.
BMW i8 – der sportliche Hybrid
Obwohl es Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen gibt, funktionieren alle Hybridautos nach einem ähnlichen Prinzip. Zunächst einmal gibt es einen herkömmlichen Verbrennungsmotor, der mit Benzin, Diesel oder einer anderen Form von Kraftstoff betrieben wird. Dann gibt es noch einen Elektromotor, der seinen Strom aus einem Akkupack bezieht. Im Gegensatz zu Elektroautos sind diese Batterien jedoch viel kleiner, da ihre Reichweite nicht so groß sein muss. Diese beiden Motoren sind so miteinander verbunden, dass sie je nach Fahrbedingungen einzeln oder gemeinsam arbeiten können. Bei langsamer Fahrt in der Stadt arbeitet zum Beispiel nur der Elektromotor, um Kraftstoff zu sparen. Aber wenn mehr Leistung benötigt wird, etwa beim Beschleunigen, schaltet sich auch der Verbrennungsmotor ein. Diese arbeiten zusammen, um eine maximale Leistung und die bestmögliche Performance zu erzielen. Außerdem wird ein Teil des in diesen Zeiträumen erzeugten Stroms auch zum Aufladen der Batterien verwendet. Daher sind Hybridfahrzeuge, wenn sie richtig eingesetzt werden, sehr kraftstoffsparend und umweltfreundlich.
Einige Automobilhersteller haben jedoch erkannt, dass diese relativ neue Technologie für hochwertige Sportwagen geeignet ist, da sie deren Leistung verbessern kann. Das liegt zum größten Teil am Elektromotor und seiner Drehmomentcharakteristik. Im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren steht die gesamte Leistung von Anfang an zur Verfügung, ohne dass man warten muss, bis sich die Drehzahl erhöht. Und genau dieses Merkmal trägt in Verbindung mit einem Turbomotor dazu bei, die Verzögerung zu verringern oder zu beseitigen. Folglich kommt ein Auto mit einem solchen Antriebsstrang schneller vom Fleck und hat mehr Schwung beim Schalten. Einer der Hersteller, der sich sehr dafür interessiert, ist BMW, der 2014 nach mehreren Konzeptmodellen endlich seinen i8 Hybrid vorstellte.
BMW i8 – das Aussehen
Das Aussehen des i8 ist eines der Dinge, die ihn vom Rest der BMW-Produktpalette abheben. Die meisten Autos des bayerischen Herstellers, auch die leistungsstarken M-Modelle, sind traditionell geformt. Der sportliche i8 hybrid mit seiner radikalen Form hat dagegen nichts mit ihnen zu tun. Wenn man daneben steht, ist es alles andere als einfach zu entscheiden, aus welchem Blickwinkel es am auffälligsten aussieht. An der Front wird eine niedrige, abfallende Motorhaube mit einem großen Luftauslass von einem aggressiv wirkenden Kühlergrill und Scheinwerfern begleitet. Von der Seite betrachtet, wird die stromlinienförmige Silhouette von den massiven hinteren Bögen dominiert. Aber das Design der Rückseite ist am ungewöhnlichsten. Er hat oben integrierte Lüftungsschlitze, spoilerähnliche Seitenkanten und einen Diffusor an der Unterseite. Zweifellos ist es ein amüsantes Schauspiel, hinter dem i8 herzufahren.
Der BMW i8 war in zwei Karosserieformen erhältlich, entweder als Coupé oder als Roadster. Der Hauptunterschied zwischen den beiden ist, abgesehen von dem fehlenden Dach, die Anzahl der Fahrgäste, die sie befördern können. Während das Coupé mit vier Sitzen ausgestattet ist, hat der Roadster vorhersehbar nur zwei. Die Karosserie besteht bei beiden Varianten aus Kohlefaser mit einer darunter liegenden Aluminiumstruktur.
Eine Besonderheit dieses Wagens sind seine Türen, die sich auf ungewöhnliche Weise öffnen lassen. Während viele Hochleistungsfahrzeuge Scherentüren verwenden, die sich vertikal bewegen, hat sich BMW für eine etwas andere Lösung entschieden, die so genannten Schmetterlingstüren. Diese haben Scharniere, mit denen sie sich vertikal und nach außen öffnen lassen, was einen leichteren Einstieg ermöglicht.
BMW i8 – was sich dahinter verbirgt
Trotz der Unterschiede in Größe und Leistung hat fast jeder BMW der letzten Jahrzehnte das gleiche Grundkonzept unter der Haube. Dabei befindet sich der Motor vorne, mehrere Sitze in der Mitte und ein Hinterradantrieb im Heck. Sicher, es gibt auch 4×4-Modelle, aber das ändert nichts an der Grundkonzeption. Aber der i8 hat seinen Motor im Heck, direkt hinter den Sitzen, und ist damit ein Mittelmotorfahrzeug. Diese Konfiguration verwenden viele Hersteller für ihre Hochleistungssportwagen, da sie eine hervorragende Gewichtsverteilung bietet. Es ist also kein Wunder, dass BMW dieses Setup für den i8 gewählt hat.
Der Motor jedoch, für den sie sich bei diesem Sportwagen entschieden haben, mag auf den ersten Blick etwas merkwürdig erscheinen. Von allen verfügbaren Aggregaten wählte BMW den kleinsten 1,5-Liter-Benzinmotor, der nur drei Zylinder hat. Das klingt zwar nicht nach einem vielversprechenden Start, aber dieser Motor hat ein paar Trümpfe im Ärmel, die die Leistung steigern dürften. Dazu gehören ein hochmodernes Turbolader-System, eine ausgeklügelte Ventilsteuerungs-Technologie und eine Kraftstoff-Direkteinspritzung, um nur einige Beispiele zu nennen. Dank all dieser technischen Wunder leistet der Benzinmotor des i8 erstaunliche 228 PS. Diese wird dann über ein hervorragendes 6-Gang-Automatikgetriebe von Aisin Seiki an die Hinterräder übertragen.
Hinzu kommt ein 131 PS starker Elektromotor an der Front, der die Vorderräder antreibt. Er hat genug Saft, um das Auto im reinen Elektromodus zu bewegen, wobei der Benzinmotor komplett ausgeschaltet ist. Aber wenn beide eingeschaltet sind, wird der i8 zu einem Geschoss mit Allradantrieb und fast 360 Pferdestärken auf der Straße. Und das Beste daran ist, dass es keine mechanischen Teile gibt, die Vorder- und Hinterachse verbinden, und dass es auch leicht ist. Das spart auch Platz in der Mitte des Fahrzeugs, wo stattdessen das Lithium-Ionen-Batteriepaket untergebracht ist.
BMW i8 – als täglicher Fahrer
Der BMW i8 ist trotz seines Hybridantriebs in erster Linie ein Sportwagen, und die Leistungsdaten belegen das auch. Wenn er mit Vollgas vom Gas geht, erreicht er in weniger als 5 Sekunden die 60 km/h-Marke und fährt bis zu einer elektronisch begrenzten Geschwindigkeit von 155 Meilen pro Stunde. Und dank seiner Leichtbauweise und seines niedrigen Schwerpunkts lässt er sich hervorragend durch Kurven fahren. Damit ist das Thema Leistung abgehakt.
Und nun zum hybriden und elektrischen Teil der Gleichung. Zunächst einmal kann der i8 im vollelektrischen Modus fast 20 Meilen zurücklegen. Das ist zwar nicht viel, aber für die meisten täglichen Fahrten reicht es. Darüber hinaus eignet sich dieser Modus hervorragend für den Stop-and-Go-Verkehr in der Stadt, wo das Handling herkömmlicher Hochleistungsfahrzeuge schwierig sein kann. Und selbst wenn der Benzinmotor läuft, schafft er noch bis zu 130 Meilen pro Gallone. Möglich wird dies unter anderem durch das regenerative Bremsen, bei dem ansonsten verschwendete Energie aufgefangen und zum Aufladen der Batterien genutzt wird.
Und schließlich der Innenraum, der in der Coupé-Version ausreichend Platz für vier Erwachsene bietet. Diese für ein Auto dieser Art ungewöhnliche Konfiguration wird durch den Antriebsstrang und seine Kompaktheit ermöglicht. Dies liegt wiederum daran, dass keine mechanischen Teile den Raum zwischen der Vorder- und Rückseite des Fahrzeugs einnehmen.
BMW i8 – Fazit
Der i8 ist der Versuch von BMW, einen sportlichen Plug-in-Elektrohybrid zu entwickeln, der zwischen 2014 und 2020 gebaut wurde. Dieses Auto hat einen Dreizylinder-Benzinmotor im Heck, der die Hinterräder antreibt, und einen Elektromotor, der die Vorderachse antreibt. Zusammen haben sie eine Leistung von 360 Pferdestärken und können bis zu 20 Meilen im reinen Elektromodus zurücklegen. Dank seines fortschrittlichen Antriebsstrangs und der cleveren Karosseriekonfiguration ist der BMW i8 ein exzellentes Hochleistungsfahrzeug und ein praktischer Alltagsfahrer. Dies trug zweifellos zu seiner Popularität bei und machte ihn zum meistverkauften Hybrid-Sportwagen. Bevor die Produktion im Juni 2022 eingestellt wurde, liefen in Leipzig mehr als 20.000 BMW i8 vom Band.